Am 5. Oktober ging es für 18 Schülerinnen und Schüler der EF zusammen mit Frau Meiser und Frau Müller endlich in die USA.
Nach einem langen, aber entspannten Flug von Frankfurt aus kamen wir in New York City an. Bereits auf dem Weg zum Hostel waren die ersten Eindrücke von New York beeindruckend. Nach dem Einchecken ging es direkt zum Times Square, wo wir die Stadt zum ersten Mal erkundeten und den Abend in Kleingruppen ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen starteten wir früh, um mit der Subway zur Freiheitsstatue zu fahren. Nach einem Frühstück bestiegen wir die Fähre nach Liberty Island, um die berühmte Statue of Liberty zu bestaunen.
Dort hörten wir den ersten von mehreren themenspezifischen Vorträgen, die wir zu Hause vorbereitet hatten und in New York City präsentieren sollten. Von Liberty Island ging es weiter nach Ellis Island, wo wir das Museum erkundeten und den Ausblick auf Manhattan genossen. Zurück am Festland, besuchten wir den Charging Bull und den Broadway, wo wir einige Stunden Freizeit hatten. Diese nutzten die Kleingruppen unterschiedlich, etwa zum Essen, Souvenirs kaufen oder für die Erkundung des Viertels. Danach besuchten wir die New Yorker Börse und liefen über einen Teil der beeindruckenden Brooklyn Bridge. Den Tag rundeten wir mit einem atemberaubenden Ausblick vom One World Observatory ab und reflektierten unsere Eindrücke des ersten vollen Tages in New York. Den Abend ließen wir erneut am Times Square ausklingen.
Am nächsten Morgen besuchten wir das 9/11 Memorial und Museum. Die Eindrücke waren intensiv und emotional, und viele von uns waren tief betroffen und schätzten die Möglichkeit, von der Tragödie aus erster Hand zu erfahren. Auf dem Weg nach Chinatown hob sich die Stimmung wieder deutlich, da wir mit reichlich Donuts einen Geburtstag feiern konnten. Anschließend besichtigten wir die Grand-Central-Station, die wir aus zahlreichen Filmen und Serien kannten. Nach einer kurzen Freizeit auf der 5th Avenue trafen wir uns vor dem Rockefeller Center und machten uns auf den Heimweg. Wie an den Abenden zuvor verbrachten wir die letzten Stunden in New York am Times Square, denn jeder Abend am Times Square bot neue, unvergessliche und lustige Eindrücke. Am nächsten Morgen hieß es dann: Koffer packen und weiter nach Buffalo.
Nach einem einstündigen Flug erreichten wir Buffalo und lernten endlich unsere Gastfamilien kennen, die uns herzlich mit Schildern empfingen. Am nächsten Tag besuchten wir die jeweiligen Schulen – einige gingen zur Kenmore East und andere zur Kenmore West High School. Beim sogenannten Shadow Day begleiteten wir unsere Austauschschüler durch den Schulalltag und nahmen am Unterricht teil. Hier fielen uns schnell einige Unterschiede zum deutschen Schulsystem auf, wie das große Sportangebot und die stark ausgeprägte Schulgemeinschaft. Zudem blieb der Stundenplan täglich gleich und der Lernstoff war unseres Erachtens weniger anspruchsvoll. Nach dem Unterricht gab es eine kleine Willkommensfeier mit Pizza und Brownies, bei der wir die anderen Austauschschüler kennenlernen konnten.
Am Donnerstag stand eine Bootstour mit der „Maid of the Mist“ an den Niagarafällen auf dem Programm, bei der uns einige unserer Austauschschüler begleiteten. Wer danach noch nicht nass war, wurde bei der „Cave of the Winds“-Tour nun wirklich nass, da man hier direkt neben den Wasserfällen vorbeilief, wer wollte, konnte sogar direkt durch die Wassermassen hindurchgehen. Abgetrocknet und umgezogen gab es am Nachmittag eine „Tailgate Party“ als Einstimmung auf das anstehende Footballspiel. Es war spannend, das Spiel mitzuerleben, und wir fieberten begeistert mit.
Unser kulturelles Programm kam nicht zu kurz. So besuchten wir am Freitag die Albright-Knox Art Gallery und das Buffalo State College. An beiden Orten erhielten wir eine Führung und lernten dabei einiges über unterschiedliche Kunststile und das amerikanische Hochschulsystem.
Über das Wochenende und am Montag, dem nationalen Feiertag Columbus Day, verbrachten wir viel Zeit mit unseren Gastfamilien. Am Samstagabend durften wir das Homecoming an der Kenmore East erleben. In eleganten Outfits tanzten wir und genossen einen wundervollen Abend. Wir schlossen viele neue Freundschaften und lernten uns gegenseitig besser kennen. Homecoming mit unseren Austauschpartnern zu erleben, machte unseren Austausch perfekt.
Ein weiteres Highlight war die Jetboot-Tour an den Niagarafällen am darauffolgenden Dienstag. Trotz Regenjacken und Ponchos wurden wir bei der Fahrt durch das „Devil’s Hole“ ordentlich nass, was für eine Menge Spaß sorgte. Schließlich waren wir froh, uns in trockene Kleidung umzuziehen und uns mit warmen Getränken aufzuwärmen.
Am Mittwoch beschäftigten wir uns bei einer Walking Tour durch Downtown Buffalo mit der Geschichte der Stadt. Wir besichtigten historische Gebäude und genossen die Aussicht vom Rathaus. Abends fand das Potluck Dinner statt, bei dem jeder etwas zu essen mitbrachte. So konnten alle Austauschschülerinnen und -schüler nochmal Zeit zusammen verbringen und einen Bilderrahmen mit einem Gruppenfoto als Andenken von ihren neugewonnenen Freunden unterschreiben lassen.
Am Donnerstag besuchten wir die Festungsanlage Fort Niagara, wo wir von Menschen in historischen Kostümen viel über die Kampftechniken, die indigene Bevölkerung und das Zeitalter erfuhren. Nach beeindruckenden Erlebnissen und einer gezündeten Kanone besuchten wir das Wasserkraftwerk Power Vista und lernten dort etwas über die Stromgewinnung durch die Wassermassen der Niagarafälle. Das Highlight war der Aufbau einer kleinen digitalen Stadt, die wir mit Strom versorgen mussten.
Am Freitag begleiteten wir unsere Austauschpartner erneut durch den Schulalltag und hielten in den Deutschkursen der Schulen Präsentationen über Deutschland und unsere Heimatstadt Zülpich. Der letzte Shadow Day war eine perfekte Gelegenheit, um sich von unseren neuen Freunden zu verabschieden, da am Samstag die Heimreise bevorstand.
Der Abschied von unseren Gastfamilien fiel uns schwer, da sie uns durch gemeinsame Aktivitäten und viel Zeit ans Herz gewachsen waren. Wir unternahmen viele Ausflüge, gingen essen und sahen uns Spiele der Schulmannschaften an. Unsere Gastfamilien ermöglichten uns auch, uns nachmittags oder abends mit unseren neuen Freunden zu treffen. Wir sind ihnen sehr dankbar für die herzliche Aufnahme und die wundervolle Zeit, die sie uns bereiteten. Am Ende hieß es Abschied nehmen, und wir stiegen mit einem weinenden und einem lachenden Auge ins Flugzeug, um über Detroit zurück nach Frankfurt zu fliegen.
Insgesamt hatten wir eine sehr schöne und prägende Zeit in Amerika und freuen uns darauf, unsere Austauschpartner im April bei uns in Zülpich zu begrüßen.
Geschrieben von Mira Pickartz und Jakob Dobrodziej, EF